Ein Tablett zum Malen? Das Grafik-Tablet!


In meinem letzten Post Teures Malprogramm vs. Freeware, schrieb ich über Progamme zum Zeichnen und Malen am Computer. Diesmal gehts um Grafik-Tablets. Nun werdet ihr fragen, gehts nicht auch ohne? Eigentlich, nein!

Ich selbst bin durch Zufall auf sie gestoßen. Mein Hintergrund? Was macht man mit den in Schubladen schlummernden, in Kellern vor sich hingammelnden Bildern? Eine Galerie? Wer will schon eine 63jährige Späteinsteigerin ausstellen? Alle meine Versuche angemessene Ausstellungsmöglichkeiten zu finden schlugen fehl. Also muss ich es selbst in die Hand nehmen. Außerdem will ich damit Geld verdienen und ich will, dass meine Bilder gesehen werden. Nun gibt es viele Vorurteile gegen Werke, die aus dem Computer kommen. Es haftet ihnen ein bisschen der Geruch von Malen nach Zahlen an. Aber eines kann ich sagen, das Malen und Zeichnen nimmt einem der Computer nicht ab. Ohne Wissen, ohne Fertigkeiten, ohne Können nutzt einem das teuerste Programm und das beste Grafik-Tablet überhaupt nichts. Aber mit beidem im Gepäck, kann man die Möglichkeiten des Internets nutzten und seine Bilder vermarkten.
Grafiker, Fotografen, Designer und Illustratoren benutzen Grafik-Tablets schon seit vielen Jahren. Der Grund: Habt ihr schon mal versucht etwas mit der Maus zu malen? Mit viel Übung kann man vielleicht eine grobe Figur hinbekommen, aber auf keinen Fall eine detaillierte Zeichnung. Eigentlich hat schon jeder mal eines benutzt. Es ist nämlich nichts anderes als ein vergrößertes Mouse-Pad. Nur hier wird nicht mit den Fingern sondern mit einem speziellen Stift gearbeitet. Wie beim Laptop braucht man eine gewisse Hand-Auge-Koordination. Bei mir hat das Gehirn sofort ohne Probleme umgeschaltet. Der Stift liegt in der Hand wie jeder andere Stift auch. Ich zeichne wie auf  Papier und sehe zeitgleich, ohne die geringste Verzögerung, das Bild auf dem Bildschirm. Einer der größten Vorteile für mich ist, dass ich das Bild beliebig vergrößern kann. Das bedeutet, auch winzigste Details sind möglich. Wenn man wie ich altersweitsichtig ist und es immer schwerer wird feine Zeichnungen auszuführen, ist das ein wahrer Segen.

Und was kostet so ein Ding und welches soll ich nehmen?
Das ist alles ein bisschen Geschmackssache. Das Geld spielt eine eher untergeordnete Rolle, denn diese Geräte sind, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht sehr teuer. Eigentlich hängt es in erster Linie davon ab, was ihr damit anstellen wollt. Es lohnt sich ein bisschen darüber zu lesen oder ihr schaut auf youtube ein paar Filme zu diesem Thema an. Hier findet ihr zwei Beispiele:

Pavel Kaplun

https://www.youtube.com/user/LinaFleer

Die Geräte mit dem größten Renommee kommen aus Japan, sie sind auch die teuersten. Ich selbst arbeite mit einem chinesischen Produkt. Es gibt natürlich noch viele andere Hersteller. Die Größe meines Tablets ist mit fast A3 eins der größten auf dem Markt. Es ist also auch für Menschen geeignet, die weit ausholend arbeiten möchten. Der Vorteil ist, dass ich lange durchgehende Linien ohne absetzen zeichnen kann. Normalerweise wird euch eine Größe von ungefähr A4 ausreichen.
Die Spitzen der Stifte sind auswechselbar, nutzen sich aber nur sehr langsam ab. Mein Tablet ist mit einer Reihe Bedienknöpfe ausgestattet. Man kann sie mit verschiedenen Funktionen belegen, was ein sehr bequemes Arbeiten ermöglicht. Ich benutze z.B. am häufigsten die Taste fürs Löschen und die Taste für das Hin- und Herbewegen des Bildausschnittes. Auch die Druckempfindlichkeit des Stiftes kann man unterschiedlich einstellen. Je nach Druck, wird die Linie dicker oder dünner. Genau wie beim Stift auf Papier. Bei den Einstellungen hab ich mich beschränkt, weil ich feststellen musste, dass mehr Möglichkeiten meine Kreativität eher behindern als fördern.

Auf jeden Fall habe ich den Kauf meines Tablets noch keine Sekunde bereut. Habt ein bisschen Mut und nehmt das Experimentieren als Gehirntraining. Warum immer eine Fremdsprache lernen?




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